Meine deutsche LinkedIn Timeline ist wieder einmal voller Selbstlob darüber, wie großartig Europa bei neuen Technologien sei.
Doch vielen selbsternannten Experten scheint der Unterschied zwischen Forschung und Entwicklung nicht klar zu sein. Also hier in fünf simplen Punkten:
1. Universitäre Forschung in Europa ist oft Weltklasse.
2. Außeruniversitäre Forschung (z. B. Max-Planck-Gesellschaft) genießt hohes Ansehen, schafft aber selten den Sprung in die Entwicklung und bleibt in den eigenen Instituten gefangen.
3. Industrieforschung: USA 7 („Magnificent Seven“), Europa 0 – von China ganz zu schweigen. Amazon Web Services (AWS), Google Research, Microsoft und Meta Research dominieren die KI-Forschung. Die ersten drei sind nicht zufällig auch die grössten Hyperscaler.
Siehe auch Draghi Report.
4. Entwicklung bedeutet, Forschung in marktreife Produkte zu überführen – eine Aufgabe, die primär von Startups erfüllt werden sollte. Großkonzerne mit ihren festgefahrenen Anreizsystemen sind dazu nicht in der Lage; Ausnahmen bestätigen die Regel.
5. Außeruniversitäre Entwicklung à la Fraunhofer-Gesellschaft? Bleibt meist ein Serviceangebot ohne Skalierung. Thomas Sattelberger hat dazu treffend und provokant geschrieben.
Ohne Umsetzung in die Entwicklung bleibt selbst die beste Forschung verlorenes Geld und Liebesmüh.
Dieser Artikel wurde zuerst im Februar 2025 auf LinkedIn gepostet.
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